Archive for Juli 2009

Bildhauer in Oberursel – Kunst auf offener Straße

22. Juli 2009
Bildhauer in Oberursel
Kunst auf offener Straße
VON JÜRGEN STREICHER
Nikolai Karlychanow wirbelt mächtig Staub auf. Kein Wunder, er arbeitet an einer Frauengestalt. Vom Mondlicht getroffen – so die Idee des Künstlers – wird die Schöne, die er aus einem Block weißen Carrara-Marmor haut, fräst und bei den Feinarbeiten streichelt. Im hellen Sonnenlicht leuchtet die Mondfrau zwischen den vom Marmorstaub gepuderten Bäumen im Rushmoor-Park. Zwischen Feldbergschule und Christuskirche formt Karlychanow aus der russischen Partnerstadt Lomonossow seit zehn Tagen seine Frau.
Der Mann aus Russland gibt dem ersten Oberurseler Bildhauersymposium „Stadtzeichen“ das Weltläufige in einem Konzept, das ansonsten bei der Premiere auf lokalen Geist angelegt ist. Der enge Bezug zu Oberursel war ein Auswahlkriterium bei der Zusammenstellung der Bildhauer, die das Symposium gestalten. Der Titel „Stadtzeichen“ gibt ein bisschen die Richtung vor: Die Auseinandersetzung der Künstler mit ihrer Stadt soll in der Folge die Kunst im öffentlichen Raum beleben und vor allem das Volk anregen, sich mit ihr zu beschäftigen.
Kunst mit Steinen, Holz und Stahl ist Arbeit. Unterm Dach eines ergrauten weißen Partyzeltes werkelt Christine Jasmin Nie-derndorfer unter Pressluft mit dem Spitzeisen an ihrer Stadtpatronin St. Ursula aus moderner Sicht. Ohrenschützer, Schutzbrille, Kopftuch trägt sie wie Nikolai Karlychanow das Piratentuch, den Mundschutz und eine Klarsichtbrille beim maschinellen Fräsen an seiner Mondlichtdame. Die Augen geschlossen, fühlt man sich je nach Sensibilität in den Ohren wie beim Zahnarzt oder beim Straßenbau.
Es hört sich nach Arbeit an, es riecht danach – durch den Abrieb der bearbeiteten Steine, erhitztes Metall, ausgestochenes Holz. Aus mehreren Bohlen Weißeiche formt Karl-Heinz Sehr seine „Energetischen Ströme“, wie er seine Holzskulptur nennt, zu der ihn der Urselbach, die Taunusluft und das Vergehen der Mühlen in Oberursel inspiriert haben. Die akribische Vorbereitung mit Planzeichnungen und Modellen hat er dokumentiert, Besucher können sich so noch intensiver mit der Kunst beschäftigen. „So verschwätzt“ hat er sich da einmal, dass er fast einen entscheidenden Fehler gemacht hätte. Auf der falschen Seite hat er angefangen, das Holz zu bearbeiten.
Und, kommen denn die Kunstinteressierten? Sind die Oberurseler für die Bildhauerkunst zu begeistern? Unbedingt. Sehr zufrieden mit der Resonanz sind alle Künstler. „Das ist klasse“, sagt Christine Jasmin Niederndorfer.
Manche Besucher kämen gar jeden jeden Tag, „um zu sehen, wie sich meine Ursula entwickelt“. Die meisten Bildhauer haben in den vergangenen Tagen weit über die Kernzeit von 10 bis 18 Uhr hinaus gearbeitet, um nach den vielen – unbedingt gewollten – Unterbrechungen durch Gespräche mit ihrem Werk voran zu kommen.
Am Dienstag sollen sie ja fertig sein die „Stadtzeichen“. Bei der Finissage um 16 Uhr in der Open-Air-Werkstatt will Kurator Martin Schmidt sie vorstellen.
Danach werden die Werke sechs Wochen bis Ende August im Rushmoor-Park zu sehen sein, mit blauer Farbe sind die vorgesehenen Standorte bereits markiert. Die Ursula von Christine Jasmin Niederndorfer etwa wird so stehen, „dass sie die St. Ursula-Kirche zwischen Ästen hindurch sehen kann“. Nach den sechs Wochen sollen ein Publikums- und ein Jurypreis vergeben werden.
Copyright © FR-online.de 2009
Dokument erstellt am 20.07.2009 um 18:06:47 Uhr
Letzte Änderung am 20.07.2009 um 19:42:47 Uhr
Erscheinungsdatum 20.07.2009
VON JÜRGEN STREICHER
Nikolai Karlychanow wirbelt mächtig Staub auf. Kein Wunder, er arbeitet an einer Frauengestalt. Vom Mondlicht getroffen – so die Idee des Künstlers – wird die Schöne, die er aus einem Block weißen Carrara-Marmor haut, fräst und bei den Feinarbeiten streichelt. Im hellen Sonnenlicht leuchtet die Mondfrau zwischen den vom Marmorstaub gepuderten Bäumen im Rushmoor-Park. Zwischen Feldbergschule und Christuskirche formt Karlychanow aus der russischen Partnerstadt Lomonossow seit zehn Tagen seine Frau.
Der Mann aus Russland gibt dem ersten Oberurseler Bildhauersymposium „Stadtzeichen“ das Weltläufige in einem Konzept, das ansonsten bei der Premiere auf lokalen Geist angelegt ist. Der enge Bezug zu Oberursel war ein Auswahlkriterium bei der Zusammenstellung der Bildhauer, die das Symposium gestalten. Der Titel „Stadtzeichen“ gibt ein bisschen die Richtung vor: Die Auseinandersetzung der Künstler mit ihrer Stadt soll in der Folge die Kunst im öffentlichen Raum beleben und vor allem das Volk anregen, sich mit ihr zu beschäftigen.
Kunst mit Steinen, Holz und Stahl ist Arbeit. Unterm Dach eines ergrauten weißen Partyzeltes werkelt Christine Jasmin Nie-derndorfer unter Pressluft mit dem Spitzeisen an ihrer Stadtpatronin St. Ursula aus moderner Sicht. Ohrenschützer, Schutzbrille, Kopftuch trägt sie wie Nikolai Karlychanow das Piratentuch, den Mundschutz und eine Klarsichtbrille beim maschinellen Fräsen an seiner Mondlichtdame. Die Augen geschlossen, fühlt man sich je nach Sensibilität in den Ohren wie beim Zahnarzt oder beim Straßenbau.
Es hört sich nach Arbeit an, es riecht danach – durch den Abrieb der bearbeiteten Steine, erhitztes Metall, ausgestochenes Holz. Aus mehreren Bohlen Weißeiche formt Karl-Heinz Sehr seine „Energetischen Ströme“, wie er seine Holzskulptur nennt, zu der ihn der Urselbach, die Taunusluft und das Vergehen der Mühlen in Oberursel inspiriert haben. Die akribische Vorbereitung mit Planzeichnungen und Modellen hat er dokumentiert, Besucher können sich so noch intensiver mit der Kunst beschäftigen. „So verschwätzt“ hat er sich da einmal, dass er fast einen entscheidenden Fehler gemacht hätte. Auf der falschen Seite hat er angefangen, das Holz zu bearbeiten.
Und, kommen denn die Kunstinteressierten? Sind die Oberurseler für die Bildhauerkunst zu begeistern? Unbedingt. Sehr zufrieden mit der Resonanz sind alle Künstler. „Das ist klasse“, sagt Christine Jasmin Niederndorfer.
Manche Besucher kämen gar jeden jeden Tag, „um zu sehen, wie sich meine Ursula entwickelt“. Die meisten Bildhauer haben in den vergangenen Tagen weit über die Kernzeit von 10 bis 18 Uhr hinaus gearbeitet, um nach den vielen – unbedingt gewollten – Unterbrechungen durch Gespräche mit ihrem Werk voran zu kommen.
Am Dienstag sollen sie ja fertig sein die „Stadtzeichen“. Bei der Finissage um 16 Uhr in der Open-Air-Werkstatt will Kurator Martin Schmidt sie vorstellen.
Danach werden die Werke sechs Wochen bis Ende August im Rushmoor-Park zu sehen sein, mit blauer Farbe sind die vorgesehenen Standorte bereits markiert. Die Ursula von Christine Jasmin Niederndorfer etwa wird so stehen, „dass sie die St. Ursula-Kirche zwischen Ästen hindurch sehen kann“. Nach den sechs Wochen sollen ein Publikums- und ein Jurypreis vergeben werden.
Copyright © FR-online.de 2009
Dokument erstellt am 20.07.2009 um 18:06:47 Uhr
Letzte Änderung am 20.07.2009 um 19:42:47 Uhr
Erscheinungsdatum 20.07.2009
URL: http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/bad_homburg/?em_cnt=1844194&em_loc=1711

Das Vollkommene im Blick

18. Juli 2009
Das Vollkommene im Blick
Von Jasmin Takim
Von Lomonossow nach Oberursel: Nikolai Karlychanow hat beim Bildhauersymposium viele neue Freunde gefunden.
Oberursel. Diven lassen bekanntlich gerne auf sich warten. Entsprechend groß ist dann die Spannung des Publikums. Auch beim Stammtisch des Partnerschaftsvereins in der Brasserie am Rathausplatz verging erst mal eine knappe Stunde, ehe sich der lang erwartete Gast die Ehre gab.
Doch dem Bildhauer Nikolai Karlychanow verzeiht man die Verspätung gerne. Der Künstler aus der Partnerstadt Lomonossow hatte gleich alle Sympathien auf seiner Seite: Bescheiden, freundlich und aufrichtig erstaunt ob der Aufmerksamkeit, die ihm da zuteil wurde, stellte er sich den Fragen der rund 20 kunstinteressierten Besucher, die etwas erfahren wollten über Arbeit und Biografie des 54-jährigen Russen.
Seit Samstag arbeitet er an der Feldbergschule an einer Marmorskulptur. Der Anlass: Das erste Oberurseler Bildhauersymposium «StadtZeichen», bei dem Karlychanow mit acht weiteren Kollegen aus Oberursel und Umgebung Kunstwerke unter den Augen des Publikums schafft (die TZ berichtete). Besucher sind in der Open-Air-Werkstatt an der Feldbergschule und im Rushmoor-Park gerne gesehen – und das Interesse an der Arbeit der Bildhauer ist groß, wie auch der Abend mit Karlychanow bewies.
Bis zu den Umbrüchen nach der Sowjetzeit waren Karlychanow Reisen ins Ausland verwehrt, selbst die Heimat seiner Vorfahren hatte der 1955 in Kasachstan geborene Russe bis dahin nicht kennen gelernt – die Kunstakademie besuchte er in Usbekistan statt in Moskau. Als Nachfahre eines unter den Bolschewiken verbannten Großgrundbesitzers und Kosakenführers bekam er keinen Reisepass.
Erst mit der Perestroika konnte er wieder ins Land seiner Vorfahren reisen, 1995 ließ er sich in Lomonossow nieder und baute hier unter großen Mühen in der Villa Haus Anjou ein Kunst- und Kulturzentrum auf, wo er mit Freunden und Kollegen arbeitet und lebt.
Deutsche Freunde hatte er schon im fernen Kasachstan, beim Symposium in Oberursel hat er nun viele neue gefunden, berichtet Monika Seidenather-Gröbler von der Abteilung Kultur, Sport und Städtepartnerschaften der Stadt. «Es sei eine immense Bereicherung, ihn hier zu haben», zitiert sie die Künstler, die gemeinsam mit Karlychanow an ihren Skulpturen arbeiten.
Im Sommer 2003 knüpfte Erster Stadtrat Dieter Rosentreter (FDP) erste Kontakte zum Haus Anjou, in der Brasserie werden Dias gezeigt, die die Oberurseler Delegation in Lomonossow gemeinsam mit Karlychanow zeigen. Weitere Dias vom Symposium an der Feldbergschule, der Künstler mit Mundschutz, Taucherbrille und Schlagbohrer bei der Arbeit an seiner Skulptur – eine mühsame und erschöpfende Arbeit, trotz Müdigkeit lauscht Karlychanow aufmerksam jeder Frage, die die Dolmetscher übersetzen.
«Moonlight» hat er die Frauenfigur genannt, zu der ihn ein vertikaler Marmorklotz am Samstag bei Beginn des Symposiums inspiriert hat. «Abschließen kann ich mit einem Werk eigentlich nie, ich finde immer etwas, was noch verbessert werden muss.» Am Dienstag ist allerdings endgültig Schluss – dann ist das Symposium zu Ende, und dann entscheidet sich, ob «Moonlight» in der Brunnenstadt bleibt – eine von Bürgern und einer Jury ausgewählte Siegerskulptur will die Stadt kaufen. Doch auch, wenn «Moonlight» nicht das Rennen macht: Seine Oberurseler Freunde will Karlychanow wiedersehen – spätestens beim zweiten Symposium zum Hessentag.
Die Finissage des 1. Oberurseler Bildhauersymposiums «StadtZeichen» beginnt am kommenden Dienstag um 16 Uhr an der Feldbergschule.
Aus: Taunus Zeitung vom 19.07.2009
Von Jasmin Takim
Von Lomonossow nach Oberursel: Nikolai Karlychanow hat beim Bildhauersymposium viele neue Freunde gefunden.
Oberursel. Diven lassen bekanntlich gerne auf sich warten. Entsprechend groß ist dann die Spannung des Publikums. Auch beim Stammtisch des Partnerschaftsvereins in der Brasserie am Rathausplatz verging erst mal eine knappe Stunde, ehe sich der lang erwartete Gast die Ehre gab.
Doch dem Bildhauer Nikolai Karlychanow verzeiht man die Verspätung gerne. Der Künstler aus der Partnerstadt Lomonossow hatte gleich alle Sympathien auf seiner Seite: Bescheiden, freundlich und aufrichtig erstaunt ob der Aufmerksamkeit, die ihm da zuteil wurde, stellte er sich den Fragen der rund 20 kunstinteressierten Besucher, die etwas erfahren wollten über Arbeit und Biografie des 54-jährigen Russen.
Seit Samstag arbeitet er an der Feldbergschule an einer Marmorskulptur. Der Anlass: Das erste Oberurseler Bildhauersymposium «StadtZeichen», bei dem Karlychanow mit acht weiteren Kollegen aus Oberursel und Umgebung Kunstwerke unter den Augen des Publikums schafft (die TZ berichtete). Besucher sind in der Open-Air-Werkstatt an der Feldbergschule und im Rushmoor-Park gerne gesehen – und das Interesse an der Arbeit der Bildhauer ist groß, wie auch der Abend mit Karlychanow bewies.
Bis zu den Umbrüchen nach der Sowjetzeit waren Karlychanow Reisen ins Ausland verwehrt, selbst die Heimat seiner Vorfahren hatte der 1955 in Kasachstan geborene Russe bis dahin nicht kennen gelernt – die Kunstakademie besuchte er in Usbekistan statt in Moskau. Als Nachfahre eines unter den Bolschewiken verbannten Großgrundbesitzers und Kosakenführers bekam er keinen Reisepass.
Erst mit der Perestroika konnte er wieder ins Land seiner Vorfahren reisen, 1995 ließ er sich in Lomonossow nieder und baute hier unter großen Mühen in der Villa Haus Anjou ein Kunst- und Kulturzentrum auf, wo er mit Freunden und Kollegen arbeitet und lebt.
Deutsche Freunde hatte er schon im fernen Kasachstan, beim Symposium in Oberursel hat er nun viele neue gefunden, berichtet Monika Seidenather-Gröbler von der Abteilung Kultur, Sport und Städtepartnerschaften der Stadt. «Es sei eine immense Bereicherung, ihn hier zu haben», zitiert sie die Künstler, die gemeinsam mit Karlychanow an ihren Skulpturen arbeiten.
Im Sommer 2003 knüpfte Erster Stadtrat Dieter Rosentreter (FDP) erste Kontakte zum Haus Anjou, in der Brasserie werden Dias gezeigt, die die Oberurseler Delegation in Lomonossow gemeinsam mit Karlychanow zeigen. Weitere Dias vom Symposium an der Feldbergschule, der Künstler mit Mundschutz, Taucherbrille und Schlagbohrer bei der Arbeit an seiner Skulptur – eine mühsame und erschöpfende Arbeit, trotz Müdigkeit lauscht Karlychanow aufmerksam jeder Frage, die die Dolmetscher übersetzen.
«Moonlight» hat er die Frauenfigur genannt, zu der ihn ein vertikaler Marmorklotz am Samstag bei Beginn des Symposiums inspiriert hat. «Abschließen kann ich mit einem Werk eigentlich nie, ich finde immer etwas, was noch verbessert werden muss.» Am Dienstag ist allerdings endgültig Schluss – dann ist das Symposium zu Ende, und dann entscheidet sich, ob «Moonlight» in der Brunnenstadt bleibt – eine von Bürgern und einer Jury ausgewählte Siegerskulptur will die Stadt kaufen. Doch auch, wenn «Moonlight» nicht das Rennen macht: Seine Oberurseler Freunde will Karlychanow wiedersehen – spätestens beim zweiten Symposium zum Hessentag.
Die Finissage des 1. Oberurseler Bildhauersymposiums «StadtZeichen» beginnt am kommenden Dienstag um 16 Uhr an der Feldbergschule.
Aus: Taunus Zeitung vom 19.07.2009

Rushmoor-Park wird zum Arbeitsplatz

13. Juli 2009
Rushmoor-Park wird zum Arbeitsplatz
Die Funkem sprühen, wenn sich Dirk Velte an die Arbeit macht. Foto: Reichwein
Der Rushmoor-Park dient für die Zeit des 1. Oberurseler Bildhauersymposiums als Atelier unter freiem Himmel. Zehn Tage kann man dort Künstlern bei ihrer kreativen Arbeit über die Schulter schauen und ihnen Fragen stellen.
Oberursel. «Akzeptanz durch Transparenz», so fasste Kurator Dr. Martin H. Schmidt das ehrgeizige Projekt «1. Oberurseler Bildhauersymposium» mit dem Titel «StadtZeichen» in kurze Worte. Wie berichtet, wurden acht Künstler, die ihren Lebensmittelpunkt in der Brunnenstadt haben, eingeladen, um in diesem öffentlichen Workshop Kunstwerke für Verweilpunkte in der Innenstadt zu setzen.
«Arbeitsplatz» ist der Rushmoor-Park, in dem die Künstler in den nächsten zehn Tagen unter dem Blick der Öffentlichkeit ihre Gedanken und Pläne zum Thema mit ihren Skulpturen in die Tat umsetzen: «Und nach Möglichkeit werden alle Werke angekauft», kündigte Lothar M. Wachter, Vorsitzender des Oberurseler Kulturkreises, an, der zusammen mit der Stadt und dem Kultur- und Sportföderverein (KSfO) diese Kunstinitiative organisiert.
Bürgermeister Hans-Georg Brum (SPD) freute sich, dass die Verantwortlichen mit dieser Idee beim landesweiten Wettbewerb «Ab in die Mitte» einen Preis erringen konnten: «Da Leben, Qualität und Zukunft unser Leitbild ist, ist es unser Ziel, Kunst und Kulturleben in unserer Stadt zu entwickeln und im öffentlichen Raum ,StadtZeichen‘ zu setzen.»
Und Kurator Schmidt urteilte: «Jenseits des Symposiums geht es hierbei um Werke, die Künstler für die Stadt, in der sie leben, schaffen.» Denn nach dem 21. Juli seien sie zunächst für sechs Wochen im Rushmoor-Park zu sehen, um anschließend auf das Stadtgebiet verteilt zu werden.
Es folgte eine kurze Vorstellung der Künstler und ihrer Ideen: «Dirk Velte widmet sich in seinen Stahl-Skulpturen um die Verbindung von Familien und Beruf.» Katja Sternkopf hat sich wiederum dem Werkstoff Ytong zugewandt: «Ich werde fünf Froschkönige herstellen – für jeden Stadtteil einen», erklärte sie. Hintergrund der Idee: «Wenn den Brunnenköniginnen ihre goldenen Kugeln in ihre Brunnen fallen, dann können die Frösche sie wieder herausholen.»
Um die Figuren zu spezifizieren, sollen sie besondere Merkmale bekommen: «Der für Stierstadt soll einen Zylinder mit Krone bekommen.» Dies sei ein Hinweis auf den Grafen von Luxemburg, der alljährlich bei der Stierstädter Kerb große Bedeutung habe. Wenn Katja Sternkopf wiederum an Weißkirchen denkt, fällt ihr dazu ein Lindenblatt ein: «Das Gasthaus ,Zur Linde’ war in meiner Jugend immer unser Treffpunkt.»
Aus der russischen Partnerstadt Lomonossow ist Nikolai Karlychanow angereist. Er will zunächst die Standfläche seines erst am Vortag angelieferten Steines vorbereiten, um ihn dann aufrichten zu können. Wie die Skulptur aussehen soll, steht noch nicht fest: «Aber es wird etwas zum Thema ,Moonlight‘ sein.»
Um den Blick in den Taunus und zur Heiligen Ursula geht es Michael Priester, die Balance zwischen Oberursel und Frankfurt hat Regina Planz im Sinn. Zum Künstlerteam gehören auch VHS-Pädagogin Huiza Müller-Lim, Johai-Hai Ngyuen und Karl-Heinz Sehr, der mit dem Werkstoff Holz der Weißeiche arbeitet: «Das ist das Material der Taunuswälder.» Ihm geht es um die energetischen Strömungen von Luft und Wasser, die er im Dialog darstellen möchte: «Darin lassen sich dann Reste von Mühlrädern entdecken, wenn man genau hinschaut.» Auf diese Weise sollen jene Räder, die einmal so wichtig für die Brunnenstadt waren und mittlerweile aus dem Stadtbild verschwunden sind, in abstrakte Form umgesetzt werden.
«Mühlen» sind auch das Thema von Norbert Cloß, wobei er mit Kupfer arbeitet. Die Heilige Ursula hat Christine Jasmin Niederndorfer als Thema gewählt: «Die Skulptur soll sie im Moment ihres Martyriums zeigen.» Den Schaffensprozess beobachten können Interessierte bis zum 21. Juli täglich in der Zeit von 10 bis 18 Uhr.pit
Aus: Taunuszeitung 13.07.2009.
Der Rushmoor-Park dient für die Zeit des 1. Oberurseler Bildhauersymposiums als Atelier unter freiem Himmel. Zehn Tage kann man dort Künstlern bei ihrer kreativen Arbeit über die Schulter schauen und ihnen Fragen stellen. «Akzeptanz durch Transparenz», so fasste Kurator Dr. Martin H. Schmidt das ehrgeizige Projekt «1. Oberurseler Bildhauersymposium» mit dem Titel «StadtZeichen» in kurze Worte. Wie berichtet, wurden acht Künstler, die ihren Lebensmittelpunkt in der Brunnenstadt haben, eingeladen, um in diesem öffentlichen Workshop Kunstwerke für Verweilpunkte in der Innenstadt zu setzen.
«Arbeitsplatz» ist der Rushmoor-Park, in dem die Künstler in den nächsten zehn Tagen unter dem Blick der Öffentlichkeit ihre Gedanken und Pläne zum Thema mit ihren Skulpturen in die Tat umsetzen: «Und nach Möglichkeit werden alle Werke angekauft», kündigte Lothar M. Wachter, Vorsitzender des Oberurseler Kulturkreises, an, der zusammen mit der Stadt und dem Kultur- und Sportföderverein (KSfO) diese Kunstinitiative organisiert.
Bürgermeister Hans-Georg Brum (SPD) freute sich, dass die Verantwortlichen mit dieser Idee beim landesweiten Wettbewerb «Ab in die Mitte» einen Preis erringen konnten: «Da Leben, Qualität und Zukunft unser Leitbild ist, ist es unser Ziel, Kunst und Kulturleben in unserer Stadt zu entwickeln und im öffentlichen Raum ,StadtZeichen‘ zu setzen.»
Und Kurator Schmidt urteilte: «Jenseits des Symposiums geht es hierbei um Werke, die Künstler für die Stadt, in der sie leben, schaffen.» Denn nach dem 21. Juli seien sie zunächst für sechs Wochen im Rushmoor-Park zu sehen, um anschließend auf das Stadtgebiet verteilt zu werden.
Es folgte eine kurze Vorstellung der Künstler und ihrer Ideen: «Dirk Velte widmet sich in seinen Stahl-Skulpturen um die Verbindung von Familien und Beruf.» Katja Sternkopf hat sich wiederum dem Werkstoff Ytong zugewandt: «Ich werde fünf Froschkönige herstellen – für jeden Stadtteil einen», erklärte sie. Hintergrund der Idee: «Wenn den Brunnenköniginnen ihre goldenen Kugeln in ihre Brunnen fallen, dann können die Frösche sie wieder herausholen.»
Um die Figuren zu spezifizieren, sollen sie besondere Merkmale bekommen: «Der für Stierstadt soll einen Zylinder mit Krone bekommen.» Dies sei ein Hinweis auf den Grafen von Luxemburg, der alljährlich bei der Stierstädter Kerb große Bedeutung habe. Wenn Katja Sternkopf wiederum an Weißkirchen denkt, fällt ihr dazu ein Lindenblatt ein: «Das Gasthaus ,Zur Linde’ war in meiner Jugend immer unser Treffpunkt.»
Aus der russischen Partnerstadt Lomonossow ist Nikolai Karlychanow angereist. Er will zunächst die Standfläche seines erst am Vortag angelieferten Steines vorbereiten, um ihn dann aufrichten zu können. Wie die Skulptur aussehen soll, steht noch nicht fest: «Aber es wird etwas zum Thema ,Moonlight‘ sein.»
Um den Blick in den Taunus und zur Heiligen Ursula geht es Michael Priester, die Balance zwischen Oberursel und Frankfurt hat Regina Planz im Sinn. Zum Künstlerteam gehören auch VHS-Pädagogin Huiza Müller-Lim, Johai-Hai Ngyuen und Karl-Heinz Sehr, der mit dem Werkstoff Holz der Weißeiche arbeitet: «Das ist das Material der Taunuswälder.» Ihm geht es um die energetischen Strömungen von Luft und Wasser, die er im Dialog darstellen möchte: «Darin lassen sich dann Reste von Mühlrädern entdecken, wenn man genau hinschaut.» Auf diese Weise sollen jene Räder, die einmal so wichtig für die Brunnenstadt waren und mittlerweile aus dem Stadtbild verschwunden sind, in abstrakte Form umgesetzt werden.
«Mühlen» sind auch das Thema von Norbert Cloß, wobei er mit Kupfer arbeitet. Die Heilige Ursula hat Christine Jasmin Niederndorfer als Thema gewählt: «Die Skulptur soll sie im Moment ihres Martyriums zeigen.» Den Schaffensprozess beobachten können Interessierte bis zum 21. Juli täglich in der Zeit von 10 bis 18 Uhr.pit
Aus: Taunuszeitung 13.07.2009.

Partnerschaftsjubiläen mit passender Musik

11. Juli 2009
Partnerschaftsjubiläen mit passender Musik
Werke von Komponisten aus England, Frankreich, Russland und Deutschland werden beim Konzert der Philharmonie der Nationen am 9. Oktober 2009 zu hören sei. Nicht ohne Grund. Einen Tag darauf werden drei Städtepartnerschaftsjubiläen gefeiert.
Oberursel. Musikfreunde aus der Brunnenstadt müssen in diesem Jahr nicht bis zum Dezember warten, um Justus Frantz und das Orchester der Philharmonie der Nationen genießen zu können. Denn schon am 9. Oktober ist das Orchester in der Stadthalle zu hören. Und das hat seinen guten Grund. Die Philharmonie spielt einen Tag vor der großen Jubiläumsfeier der drei Oberurseler Partnerstädte in der Stadthalle.
45 Jahre ist Oberursel mit der französischen Stadt Epinay freundschaftlich verbunden, seit 20 Jahren existiert die Partnerschaft mit der englischen Stadt Rushmoor, seit fünf Jahren die mit der russischen Stadt Lomonossow. «Uns war es wichtig, mit dem Konzert eine inhaltliche Verbindung zu den Partnerschaftsjubiläen herzustellen und dies mit einem musikalischen Highlight», sagte der Vorsitzende des Kultur- und Sportfördervereins (KfSO), Bernd Lienhard, gestern bei einer Pressekonferenz. Zwei Tage zuvor, ergänzte Erster Stadtrat Dieter Rosentreter (FDP), gebe es ebenfalls etwas zu feiern: Bürgermeister Hans-Georg Brum (SPD) wird in seine zweite Amtszeit eingeführt.
Justus Frantz hat das Programm für das Konzert bereits festgelegt, in dem sich alle vier Partnerstädte wiederfinden sollen. England ist mit dem britischen Komponisten Benjamin Britten (1913 bis 1976) vertreten. Zu hören sein werden Ausschnitte aus Brittens Oper Peter Grimes. Deutschland wird mit Ludwig van Beethoven vertreten sein, dessen 7. Sinfonie die Philharmonie der Nationen spielen wird. Sie ist entstanden unter dem Eindruck des Frieden versprechenden Wiener Kongresses. «Eine Jubelsinfonie», wie Justus Frantz sagte.
Ganz besonders groß ist die Freude beim Maestro, dass der russische Pianist Nikolai Tokarev für das Konzert in Oberursel gewonnen wurde. Frantz vergleiche ihn gar mit dem weltberühmten chinesischen Pianisten Lang Lang. Der 26-jährige in Moskau geborene Pianist wird Tschaikowskis 1. Klavierkonzert in b-Moll spielen. Nicht von ungefähr hatte sich Franzt für Tschaikowsky als russischen Vertreter entschieden, denn der Komponist hatte viele seiner Werke in St. Petersburg uraufgeführt, dessen Vorort Städtepartner Lomonossow ist.
Auch für Frankreich hat Frantz bereits einen Komponisten im Sinn, weil aber die Verträge mit einem Solisten noch nicht unter Dach und Fach sind, ist dieser Teil des Konzertes noch nicht spruchreif.
Der besondere Dank Lienhards galt den Sponsoren wie den Stadtwerken Oberursel, der Raiffeisenbank Oberursel, dem Fotostudio Number One und dem Hotel Mövenpick, in dem die 50 Musiker der Philharmonie übernachten werden.
Eintrittskarten für das Konzert zu Preisen zwischen 24 und 44 Euro gibt es ab heute bei Frankfurt Ticket, Telefon (0 69) 1 34 04 00, und allen bekannten Vorverkaufstellen.new
Vom bis
Aus: Taunuszeitung 09.07.2009
Werke von Komponisten aus England, Frankreich, Russland und Deutschland werden beim Konzert der Philharmonie der Nationen am 9. Oktober 2009 zu hören sei. Nicht ohne Grund. Einen Tag darauf werden drei Städtepartnerschaftsjubiläen gefeiert.
Oberursel. Musikfreunde aus der Brunnenstadt müssen in diesem Jahr nicht bis zum Dezember warten, um Justus Frantz und das Orchester der Philharmonie der Nationen genießen zu können. Denn schon am 9. Oktober ist das Orchester in der Stadthalle zu hören. Und das hat seinen guten Grund. Die Philharmonie spielt einen Tag vor der großen Jubiläumsfeier der drei Oberurseler Partnerstädte in der Stadthalle.
45 Jahre ist Oberursel mit der französischen Stadt Epinay freundschaftlich verbunden, seit 20 Jahren existiert die Partnerschaft mit der englischen Stadt Rushmoor, seit fünf Jahren die mit der russischen Stadt Lomonossow. «Uns war es wichtig, mit dem Konzert eine inhaltliche Verbindung zu den Partnerschaftsjubiläen herzustellen und dies mit einem musikalischen Highlight», sagte der Vorsitzende des Kultur- und Sportfördervereins (KfSO), Bernd Lienhard, gestern bei einer Pressekonferenz. Zwei Tage zuvor, ergänzte Erster Stadtrat Dieter Rosentreter (FDP), gebe es ebenfalls etwas zu feiern: Bürgermeister Hans-Georg Brum (SPD) wird in seine zweite Amtszeit eingeführt.
Justus Frantz hat das Programm für das Konzert bereits festgelegt, in dem sich alle vier Partnerstädte wiederfinden sollen. England ist mit dem britischen Komponisten Benjamin Britten (1913 bis 1976) vertreten. Zu hören sein werden Ausschnitte aus Brittens Oper Peter Grimes. Deutschland wird mit Ludwig van Beethoven vertreten sein, dessen 7. Sinfonie die Philharmonie der Nationen spielen wird. Sie ist entstanden unter dem Eindruck des Frieden versprechenden Wiener Kongresses. «Eine Jubelsinfonie», wie Justus Frantz sagte.
Ganz besonders groß ist die Freude beim Maestro, dass der russische Pianist Nikolai Tokarev für das Konzert in Oberursel gewonnen wurde. Frantz vergleiche ihn gar mit dem weltberühmten chinesischen Pianisten Lang Lang. Der 26-jährige in Moskau geborene Pianist wird Tschaikowskis 1. Klavierkonzert in b-Moll spielen. Nicht von ungefähr hatte sich Franzt für Tschaikowsky als russischen Vertreter entschieden, denn der Komponist hatte viele seiner Werke in St. Petersburg uraufgeführt, dessen Vorort Städtepartner Lomonossow ist.
Auch für Frankreich hat Frantz bereits einen Komponisten im Sinn, weil aber die Verträge mit einem Solisten noch nicht unter Dach und Fach sind, ist dieser Teil des Konzertes noch nicht spruchreif.
Der besondere Dank Lienhards galt den Sponsoren wie den Stadtwerken Oberursel, der Raiffeisenbank Oberursel, dem Fotostudio Number One und dem Hotel Mövenpick, in dem die 50 Musiker der Philharmonie übernachten werden.
Eintrittskarten für das Konzert zu Preisen zwischen 24 und 44 Euro gibt es ab heute bei Frankfurt Ticket, Telefon (0 69) 1 34 04 00, und allen bekannten Vorverkaufstellen.
Aus: Taunuszeitung 09.07.2009

Partnerschaftsverein aus der Taufe gehoben

9. Juli 2009
Partnerschaftsverein aus der Taufe gehoben
Von Hubert Lebeau
Bad Homburg. Auf großes Interesse stieß am Dienstag die Gründung des ,,Internationalen Städtepartnerschaftsvereins Bad Homburg v.d. Höhe“. 66 Bad Homburger waren ins Gemeindehaus St. Marien gekommen, um die Geburtsstunde mitzuerleben.
Der Vorstand des Partnerschaftsvereins wurde von jenen 33 Personen gewählt, die die Vereinssatzung unterschrieben hatten. Jeweils einstimmig wurden Barbara Jessen zur 1. Vorsitzenden sowie Ursula Conzelmann und Inge Voßmerbäumer zu stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Als Schatzmeister wird Falk Richter fungieren, die Schriftführung übernimmt Dr. Rolf Opitz. Zu Beisitzern wurden Peter Braun, Monika Fassbinder, Dr. Wilfried Haesen, Armin Johnert und Leon Peter Lee bestimmt. Nächster Schritt wird die Eintragung des Vereins beim Amtsgericht Bad Homburg sein.
Zweck des neuen Vereins soll es sein, die bestehenden Städtepartnerschaften zwischen der Stadt Bad Homburg und anderen Städten und Gemeinden in Europa zu pflegen und zu fördern und am Entstehen weiterer Städtepartnerschaften mitzuwirken. Ein weiteres Ziel ist die Förderung der internationalen Gesinnung, der Toleranz auf allen Gebieten _ der Kultur und des Gedankens der Völkerverständigung. Durch den neuen Partnerschaftsverein sollen die guten Beziehung von Vereinen und Gruppen, der Stadt Bad Homburg und der Kur- und Kongress GmbH intensiviert und unterstützt werden.
Im Vorfeld war die Vereinsgründung bei manchen Vereinen, die sich in der Städtepartnerschaft engagieren, mit Argwohn betrachtet worden. Offenbar wurde befürchtet, dass sich der neue Verein allzu sehr in ihre Beziehungen einmischen würde. Dem Versammlungsleiter Dr. Christoph Müllerleile gelang es jedoch meist, diese Bedenken zu zerstreuen. Müllerleile ist Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Oberurseler Städtepartnerschaften und berichtete von den positiven Ergebnissen der dortigen Vereinsarbeit in den vergangenen Jahren. Er sagte auch, dass die Stadt Bad Homburg mit ihrem Partnerschaftsring und den weiteren Städtepartnerschaften ein leuchtendes Beispiel für die europäisch gesinnten Oberurseler Bürger sei. Überwiegend kümmern sich in Deutschland Vereine um die Pflege der europäischen Städtepartnerschaften. In Bad Homburg ist das anders. Als sich 1956 der Partnerschaftsring unter der Federführung von Bad Homburg als größter Stadt zusammenschloss, wurde die Zuständigkeit dem Vorzimmer des Oberbürgermeisters Übertragen. Seither bestand von offizieller Seite wenig Neigung, daran etwas zu ändern.
Das musste auch die lnitiatorin des neuen Partnerschaftsvereins, Inge Voßmerbäumer, erfahren, nachdem sie Oberbürgermeisterin Dr. Ursula Jungherr im Mai 2008 ihre Pläne vorgestellt hatte. Einige Zeit darauf erhielt sie aus dem Rathaus die Mitteilung, dass eine Notwendigkeit für die Gründung eines Partnerschaftsvereins nicht gesehen werde.
Da aber nicht nur Inge Voßmerbäumer der Meinung war, dass die Städtepartnerschaft in Bad Homburg immer weniger ein Thema ist, ließ sie nicht locker: Sie hat im vergangenen Jahr mit vielen Vereinen und den politischen Parteien gesprochen, um diese für ihre Idee zu gewinnen. ,,Das war viel Arbeit, hat aber auch Spaß gemacht weil ich insgesamt eine große Zustimmung gespürt habe. Der Kreis der Befürworter wurde iommer größer.“
Der Durchbruch war für sie ein Gespräch mit dem künftigen Oberbürgermeister Michael Korwisi, der der Gründungsversammlung als „normaler Bürger“ beiwohnte, sagte ihr seine volle Unterstützung zu. Er kündigte an, die Organisation der Städtepartnerschaft auf eine neue Basis stellen zu wollen. Auch nach seiner Meinung sind  diese „ein wenig eingeschlafen“ und müssten neubelebt werden. Er stellte dem Verein auch eine finanzielle Unterstützung seitens der Stadt in Aussicht. Zu dem 1956 gegründeten Europäischen Partnerschaftsring gehören neben Bad Homburg die Städte Bad Mondorf (Luxemburg), Cabourg (Frankreich), Chur (Schweiz), Mayrhofen (Österreich) und Terracina (Italien). Im Laufe der folgenden Jahre hat sich Bad Homburg außerdem mit Exeter (England), Marienbad (Tschechien), Dubrovnik (Kroatien) und Peterhof (Russland) verschwistert.
Aus: Bad Homburger Woche, Donnerstag, 9. Juli 2009, Seite 21
Von Hubert Lebeau
Bad Homburg. Auf großes Interesse stieß am Dienstag die Gründung des ,,Internationalen Städtepartnerschaftsvereins Bad Homburg v.d. Höhe“. 66 Bad Homburger waren am 7. Juli 2009 ins Gemeindehaus St. Marien gekommen, um die Geburtsstunde mitzuerleben.
Der Vorstand des Partnerschaftsvereins wurde von jenen 33 Personen gewählt, die die Vereinssatzung unterschrieben hatten. Jeweils einstimmig wurden Barbara Jessen zur 1. Vorsitzenden sowie Ursula Conzelmann und Inge Voßmerbäumer zu stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Als Schatzmeister wird Falk Richter fungieren, die Schriftführung übernimmt Dr. Rolf Opitz. Zu Beisitzern wurden Peter Braun, Monika Fassbinder, Dr. Wilfried Haesen, Armin Johnert und Leon Peter Lee bestimmt. Nächster Schritt wird die Eintragung des Vereins beim Amtsgericht Bad Homburg sein.
Zweck des neuen Vereins soll es sein, die bestehenden Städtepartnerschaften zwischen der Stadt Bad Homburg und anderen Städten und Gemeinden in Europa zu pflegen und zu fördern und am Entstehen weiterer Städtepartnerschaften mitzuwirken. Ein weiteres Ziel ist die Förderung der internationalen Gesinnung, der Toleranz auf allen Gebieten _ der Kultur und des Gedankens der Völkerverständigung. Durch den neuen Partnerschaftsverein sollen die guten Beziehung von Vereinen und Gruppen, der Stadt Bad Homburg und der Kur- und Kongress GmbH intensiviert und unterstützt werden.
Im Vorfeld war die Vereinsgründung bei manchen Vereinen, die sich in der Städtepartnerschaft engagieren, mit Argwohn betrachtet worden. Offenbar wurde befürchtet, dass sich der neue Verein allzu sehr in ihre Beziehungen einmischen würde. Dem Versammlungsleiter Dr. Christoph Müllerleile gelang es jedoch meist, diese Bedenken zu zerstreuen. Müllerleile ist Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Oberurseler Städtepartnerschaften und berichtete von den positiven Ergebnissen der dortigen Vereinsarbeit in den vergangenen Jahren. Er sagte auch, dass die Stadt Bad Homburg mit ihrem Partnerschaftsring und den weiteren Städtepartnerschaften ein leuchtendes Beispiel für die europäisch gesinnten Oberurseler Bürger sei. Überwiegend kümmern sich in Deutschland Vereine um die Pflege der europäischen Städtepartnerschaften. In Bad Homburg ist das anders. Als sich 1956 der Partnerschaftsring unter der Federführung von Bad Homburg als größter Stadt zusammenschloss, wurde die Zuständigkeit dem Vorzimmer des Oberbürgermeisters Übertragen. Seither bestand von offizieller Seite wenig Neigung, daran etwas zu ändern.
Das musste auch die lnitiatorin des neuen Partnerschaftsvereins, Inge Voßmerbäumer, erfahren, nachdem sie Oberbürgermeisterin Dr. Ursula Jungherr im Mai 2008 ihre Pläne vorgestellt hatte. Einige Zeit darauf erhielt sie aus dem Rathaus die Mitteilung, dass eine Notwendigkeit für die Gründung eines Partnerschaftsvereins nicht gesehen werde.
Da aber nicht nur Inge Voßmerbäumer der Meinung war, dass die Städtepartnerschaft in Bad Homburg immer weniger ein Thema ist, ließ sie nicht locker: Sie hat im vergangenen Jahr mit vielen Vereinen und den politischen Parteien gesprochen, um diese für ihre Idee zu gewinnen. ,,Das war viel Arbeit, hat aber auch Spaß gemacht weil ich insgesamt eine große Zustimmung gespürt habe. Der Kreis der Befürworter wurde iommer größer.“
Der Durchbruch war für sie ein Gespräch mit dem künftigen Oberbürgermeister Michael Korwisi, der der Gründungsversammlung als „normaler Bürger“ beiwohnte, sagte ihr seine volle Unterstützung zu. Er kündigte an, die Organisation der Städtepartnerschaft auf eine neue Basis stellen zu wollen. Auch nach seiner Meinung sind  diese „ein wenig eingeschlafen“ und müssten neubelebt werden. Er stellte dem Verein auch eine finanzielle Unterstützung seitens der Stadt in Aussicht. Zu dem 1956 gegründeten Europäischen Partnerschaftsring gehören neben Bad Homburg die Städte Bad Mondorf (Luxemburg), Cabourg (Frankreich), Chur (Schweiz), Mayrhofen (Österreich) und Terracina (Italien). Im Laufe der folgenden Jahre hat sich Bad Homburg außerdem mit Exeter (England), Marienbad (Tschechien), Dubrovnik (Kroatien) und Peterhof (Russland) verschwistert.
Aus: Bad Homburger Woche, Donnerstag, 9. Juli 2009, Seite 21

Partnerschaftsverein in Bad Homburg

9. Juli 2009
Ein Dach für unsere Freunde
Von Marc Kolbe
Die Kurstadt hat einen Städtepartnerschaftsverein. Am 7. Juli 2009 trafen sich 66 Bad Homburger, um den neuen Verein aus der Taufe zu heben. Vorsitzende ist die CDU-Stadtverordnete Barbara Jessen.
Bad Homburg. Als es dann, nach knapp vierstündiger Diskussion so weit war, konnte man durchaus Erleichterung verspüren. Denn die Gründung des Städtepartnerschaftsverein lief in den Tagen zuvor nicht ohne Gegrummel ab (wir berichteten). Verschiedene Vereine und Institutionen, die sich bereits um einzelne Partnerstädte kümmern, fürchteten, okkupiert zu werden. Doch letztlich gelang es den Anwesenden – allen eventuellen Vorbehalten zum Trotz – sich zusammenzurufen. Und so unterschrieben 32 Anwesende die Gründungsurkunde.
Ziel des Vereins soll es sein, den europäischen Gedanken in Bad Homburg auf eine größere bürgerliche Basis zu stellen, erklärte die Initiatorin Inge Voßmerbäumer vorab. Aber sie vergaß auch nicht zu erwähnen, dass es ja bereits sehr aktive Vereine und Verbände gibt – wie zum Beispiel die Deutsch-Russische Brücke, die Kroatienhilfe von Olga Stoss oder den Frauenring.
Das Verhältnis zwischen dem Partnerschaftsverein und den bereits bestehenden Initiativen sollte eines der beherrschenden Themen des Abends im Gemeindesaal von St. Marien bleiben. «Aktivitäten, die bereits laufen werden in Ruhe gelassen. Man muss das Rad schließlich nicht neu erfinden», erklärte Dr Christoph Müllerleile wie der Oberurseler Partnerschaftsvereins mit bereits vorhandenen Initiativen umgeht. Müllerleile hatte Voßmerbäumer bei den Vorbereitungen geholfen und fungierte auf der Gründungssitzung als Versammlungsleiter.
Vor allem bei der Deutsch-Russischen Brücke, die sich seit Jahren intensiv um die Beziehungen zu Peterhof kümmert, gab es Bedenken, in einem Partnerschaftsverein unter die Räder zu kommen. «Ich sehe nicht, was man noch zusätzlich machen könnte», sagte beispielsweise Rita Fillinger, Schatzmeisterin bei der Brücke. «Keine unerwünschte Konkurrenz, die uns in die Suppe spuckt», wünschte sich Dr. Wilfried Haesen.
«Wir wollen keine bestehenden Vereine arbeitslos machen», bekräftigte Voßmerbäumer. Vielmehr wolle man die «tollen Erfahrungen und Kontakte» nutzen. Und auch OB in spe Michael Korwisi, der ebenfalls zur Gründungsversammlung gekommen war, versicherte, dass der neue Verein sich nicht einmischen und keine Befehle erteilen werde.
Im Laufe des Abends wurde aber auch deutlich, dass viele Bad Homburger durchaus der Meinung sind, dass in Sachen Städtepartnerschaften noch Nachholbedarf besteht. So schilderte Albrecht Reuter, der lange Jahre das Schulorchester des KFG leitete, wie schwierig es gewesen sei, mit seinem Orchester in die Partnerstädte zu reisen. «Bei der Stadt fühlte sich niemand zuständig», so Reuter. Ein Dachverband könnte da als Ansprechpartner Abhilfe schaffen.
Gert Schmidt, Mitglied der Europa-Union, hob den völkerverbinden Gedanken hervor und Korwisi wünschte sich einen regeren Austausch von Jugendlichen. All dies und noch viel mehr soll der neue Verein leisten. Der Europa-Gedanke soll gelebt, der multinationale Gedanke gepflegt, die am Boden liegenden Partnerschaften (Marienbad, Bad Mondorf und Chur) belebt werden. Zudem soll der Verein als Bindeglied zwischen den Stadt und den Vereinen fungieren.
Dann wurde es zwischenzeitlich anstrengend – die Satzung wurde bearbeitet, zum Teil Wort für Wort in deutscher Gründlichkeit. Doch am Ende dieses zähen Ringens stand die Unterzeichnung der 17 Paragrafen durch die 32 Gründungsmitglieder.
Völlig unproblematisch verliefen dann die Vorstandswahlen. Die CDU-Stadtverordnete Barbara Jessen («Wir wollen die Menschen neugierig machen auf andere Länder, Städte und Menschen») wurde zur Vorsitzenden gewählt, Ursula Conzelmann und Inge Voßmerbäumer zu ihren Stellvertretern. Komplettiert wird der Vorstand durch Falk Richter (Schatzmeister), Dr. Rudolf Opitz (Schriftführer sowie den fünf Beisitzern Peter Braun, Monika Fassbinder, Dr. Wilfried Haesen, Armin Jonert und Leon Peter Lee.
Aus: Taunuszeitung 09.07.2009
Ein Dach für unsere Freunde
Von Marc Kolbe
Bad Homburg. Die Kurstadt hat einen Städtepartnerschaftsverein. Am 7. Juli 2009 trafen sich 66 Bad Homburger, um den neuen Verein aus der Taufe zu heben. Vorsitzende ist die CDU-Stadtverordnete Barbara Jessen. Als es dann, nach knapp vierstündiger Diskussion so weit war, konnte man durchaus Erleichterung verspüren. Denn die Gründung des Städtepartnerschaftsverein lief in den Tagen zuvor nicht ohne Gegrummel ab (wir berichteten). Verschiedene Vereine und Institutionen, die sich bereits um einzelne Partnerstädte kümmern, fürchteten, okkupiert zu werden. Doch letztlich gelang es den Anwesenden – allen eventuellen Vorbehalten zum Trotz – sich zusammenzurufen. Und so unterschrieben 32 Anwesende die Gründungsurkunde.
Ziel des Vereins soll es sein, den europäischen Gedanken in Bad Homburg auf eine größere bürgerliche Basis zu stellen, erklärte die Initiatorin Inge Voßmerbäumer vorab. Aber sie vergaß auch nicht zu erwähnen, dass es ja bereits sehr aktive Vereine und Verbände gibt – wie zum Beispiel die Deutsch-Russische Brücke, die Kroatienhilfe von Olga Stoss oder den Frauenring.
Das Verhältnis zwischen dem Partnerschaftsverein und den bereits bestehenden Initiativen sollte eines der beherrschenden Themen des Abends im Gemeindesaal von St. Marien bleiben. «Aktivitäten, die bereits laufen werden in Ruhe gelassen. Man muss das Rad schließlich nicht neu erfinden», erklärte Dr Christoph Müllerleile wie der Oberurseler Partnerschaftsvereins mit bereits vorhandenen Initiativen umgeht. Müllerleile hatte Voßmerbäumer bei den Vorbereitungen geholfen und fungierte auf der Gründungssitzung als Versammlungsleiter.
Vor allem bei der Deutsch-Russischen Brücke, die sich seit Jahren intensiv um die Beziehungen zu Peterhof kümmert, gab es Bedenken, in einem Partnerschaftsverein unter die Räder zu kommen. «Ich sehe nicht, was man noch zusätzlich machen könnte», sagte beispielsweise Rita Fillinger, Schatzmeisterin bei der Brücke. «Keine unerwünschte Konkurrenz, die uns in die Suppe spuckt», wünschte sich Dr. Wilfried Haesen.
«Wir wollen keine bestehenden Vereine arbeitslos machen», bekräftigte Voßmerbäumer. Vielmehr wolle man die «tollen Erfahrungen und Kontakte» nutzen. Und auch OB in spe Michael Korwisi, der ebenfalls zur Gründungsversammlung gekommen war, versicherte, dass der neue Verein sich nicht einmischen und keine Befehle erteilen werde.
Im Laufe des Abends wurde aber auch deutlich, dass viele Bad Homburger durchaus der Meinung sind, dass in Sachen Städtepartnerschaften noch Nachholbedarf besteht. So schilderte Albrecht Reuter, der lange Jahre das Schulorchester des KFG leitete, wie schwierig es gewesen sei, mit seinem Orchester in die Partnerstädte zu reisen. «Bei der Stadt fühlte sich niemand zuständig», so Reuter. Ein Dachverband könnte da als Ansprechpartner Abhilfe schaffen.
Gert Schmidt, Mitglied der Europa-Union, hob den völkerverbinden Gedanken hervor und Korwisi wünschte sich einen regeren Austausch von Jugendlichen. All dies und noch viel mehr soll der neue Verein leisten. Der Europa-Gedanke soll gelebt, der multinationale Gedanke gepflegt, die am Boden liegenden Partnerschaften (Marienbad, Bad Mondorf und Chur) belebt werden. Zudem soll der Verein als Bindeglied zwischen den Stadt und den Vereinen fungieren.
Dann wurde es zwischenzeitlich anstrengend – die Satzung wurde bearbeitet, zum Teil Wort für Wort in deutscher Gründlichkeit. Doch am Ende dieses zähen Ringens stand die Unterzeichnung der 17 Paragrafen durch die 32 Gründungsmitglieder.
Völlig unproblematisch verliefen dann die Vorstandswahlen. Die CDU-Stadtverordnete Barbara Jessen («Wir wollen die Menschen neugierig machen auf andere Länder, Städte und Menschen») wurde zur Vorsitzenden gewählt, Ursula Conzelmann und Inge Voßmerbäumer zu ihren Stellvertretern. Komplettiert wird der Vorstand durch Falk Richter (Schatzmeister), Dr. Rudolf Opitz (Schriftführer sowie den fünf Beisitzern Peter Braun, Monika Fassbinder, Dr. Wilfried Haesen, Armin Jonert und Leon Peter Lee.
Aus: Taunuszeitung 09.07.2009