Partnerschaftsverein in Bad Homburg

Ein Dach für unsere Freunde
Von Marc Kolbe
Die Kurstadt hat einen Städtepartnerschaftsverein. Am 7. Juli 2009 trafen sich 66 Bad Homburger, um den neuen Verein aus der Taufe zu heben. Vorsitzende ist die CDU-Stadtverordnete Barbara Jessen.
Bad Homburg. Als es dann, nach knapp vierstündiger Diskussion so weit war, konnte man durchaus Erleichterung verspüren. Denn die Gründung des Städtepartnerschaftsverein lief in den Tagen zuvor nicht ohne Gegrummel ab (wir berichteten). Verschiedene Vereine und Institutionen, die sich bereits um einzelne Partnerstädte kümmern, fürchteten, okkupiert zu werden. Doch letztlich gelang es den Anwesenden – allen eventuellen Vorbehalten zum Trotz – sich zusammenzurufen. Und so unterschrieben 32 Anwesende die Gründungsurkunde.
Ziel des Vereins soll es sein, den europäischen Gedanken in Bad Homburg auf eine größere bürgerliche Basis zu stellen, erklärte die Initiatorin Inge Voßmerbäumer vorab. Aber sie vergaß auch nicht zu erwähnen, dass es ja bereits sehr aktive Vereine und Verbände gibt – wie zum Beispiel die Deutsch-Russische Brücke, die Kroatienhilfe von Olga Stoss oder den Frauenring.
Das Verhältnis zwischen dem Partnerschaftsverein und den bereits bestehenden Initiativen sollte eines der beherrschenden Themen des Abends im Gemeindesaal von St. Marien bleiben. «Aktivitäten, die bereits laufen werden in Ruhe gelassen. Man muss das Rad schließlich nicht neu erfinden», erklärte Dr Christoph Müllerleile wie der Oberurseler Partnerschaftsvereins mit bereits vorhandenen Initiativen umgeht. Müllerleile hatte Voßmerbäumer bei den Vorbereitungen geholfen und fungierte auf der Gründungssitzung als Versammlungsleiter.
Vor allem bei der Deutsch-Russischen Brücke, die sich seit Jahren intensiv um die Beziehungen zu Peterhof kümmert, gab es Bedenken, in einem Partnerschaftsverein unter die Räder zu kommen. «Ich sehe nicht, was man noch zusätzlich machen könnte», sagte beispielsweise Rita Fillinger, Schatzmeisterin bei der Brücke. «Keine unerwünschte Konkurrenz, die uns in die Suppe spuckt», wünschte sich Dr. Wilfried Haesen.
«Wir wollen keine bestehenden Vereine arbeitslos machen», bekräftigte Voßmerbäumer. Vielmehr wolle man die «tollen Erfahrungen und Kontakte» nutzen. Und auch OB in spe Michael Korwisi, der ebenfalls zur Gründungsversammlung gekommen war, versicherte, dass der neue Verein sich nicht einmischen und keine Befehle erteilen werde.
Im Laufe des Abends wurde aber auch deutlich, dass viele Bad Homburger durchaus der Meinung sind, dass in Sachen Städtepartnerschaften noch Nachholbedarf besteht. So schilderte Albrecht Reuter, der lange Jahre das Schulorchester des KFG leitete, wie schwierig es gewesen sei, mit seinem Orchester in die Partnerstädte zu reisen. «Bei der Stadt fühlte sich niemand zuständig», so Reuter. Ein Dachverband könnte da als Ansprechpartner Abhilfe schaffen.
Gert Schmidt, Mitglied der Europa-Union, hob den völkerverbinden Gedanken hervor und Korwisi wünschte sich einen regeren Austausch von Jugendlichen. All dies und noch viel mehr soll der neue Verein leisten. Der Europa-Gedanke soll gelebt, der multinationale Gedanke gepflegt, die am Boden liegenden Partnerschaften (Marienbad, Bad Mondorf und Chur) belebt werden. Zudem soll der Verein als Bindeglied zwischen den Stadt und den Vereinen fungieren.
Dann wurde es zwischenzeitlich anstrengend – die Satzung wurde bearbeitet, zum Teil Wort für Wort in deutscher Gründlichkeit. Doch am Ende dieses zähen Ringens stand die Unterzeichnung der 17 Paragrafen durch die 32 Gründungsmitglieder.
Völlig unproblematisch verliefen dann die Vorstandswahlen. Die CDU-Stadtverordnete Barbara Jessen («Wir wollen die Menschen neugierig machen auf andere Länder, Städte und Menschen») wurde zur Vorsitzenden gewählt, Ursula Conzelmann und Inge Voßmerbäumer zu ihren Stellvertretern. Komplettiert wird der Vorstand durch Falk Richter (Schatzmeister), Dr. Rudolf Opitz (Schriftführer sowie den fünf Beisitzern Peter Braun, Monika Fassbinder, Dr. Wilfried Haesen, Armin Jonert und Leon Peter Lee.
Aus: Taunuszeitung 09.07.2009
Ein Dach für unsere Freunde
Von Marc Kolbe
Bad Homburg. Die Kurstadt hat einen Städtepartnerschaftsverein. Am 7. Juli 2009 trafen sich 66 Bad Homburger, um den neuen Verein aus der Taufe zu heben. Vorsitzende ist die CDU-Stadtverordnete Barbara Jessen. Als es dann, nach knapp vierstündiger Diskussion so weit war, konnte man durchaus Erleichterung verspüren. Denn die Gründung des Städtepartnerschaftsverein lief in den Tagen zuvor nicht ohne Gegrummel ab (wir berichteten). Verschiedene Vereine und Institutionen, die sich bereits um einzelne Partnerstädte kümmern, fürchteten, okkupiert zu werden. Doch letztlich gelang es den Anwesenden – allen eventuellen Vorbehalten zum Trotz – sich zusammenzurufen. Und so unterschrieben 32 Anwesende die Gründungsurkunde.
Ziel des Vereins soll es sein, den europäischen Gedanken in Bad Homburg auf eine größere bürgerliche Basis zu stellen, erklärte die Initiatorin Inge Voßmerbäumer vorab. Aber sie vergaß auch nicht zu erwähnen, dass es ja bereits sehr aktive Vereine und Verbände gibt – wie zum Beispiel die Deutsch-Russische Brücke, die Kroatienhilfe von Olga Stoss oder den Frauenring.
Das Verhältnis zwischen dem Partnerschaftsverein und den bereits bestehenden Initiativen sollte eines der beherrschenden Themen des Abends im Gemeindesaal von St. Marien bleiben. «Aktivitäten, die bereits laufen werden in Ruhe gelassen. Man muss das Rad schließlich nicht neu erfinden», erklärte Dr Christoph Müllerleile wie der Oberurseler Partnerschaftsvereins mit bereits vorhandenen Initiativen umgeht. Müllerleile hatte Voßmerbäumer bei den Vorbereitungen geholfen und fungierte auf der Gründungssitzung als Versammlungsleiter.
Vor allem bei der Deutsch-Russischen Brücke, die sich seit Jahren intensiv um die Beziehungen zu Peterhof kümmert, gab es Bedenken, in einem Partnerschaftsverein unter die Räder zu kommen. «Ich sehe nicht, was man noch zusätzlich machen könnte», sagte beispielsweise Rita Fillinger, Schatzmeisterin bei der Brücke. «Keine unerwünschte Konkurrenz, die uns in die Suppe spuckt», wünschte sich Dr. Wilfried Haesen.
«Wir wollen keine bestehenden Vereine arbeitslos machen», bekräftigte Voßmerbäumer. Vielmehr wolle man die «tollen Erfahrungen und Kontakte» nutzen. Und auch OB in spe Michael Korwisi, der ebenfalls zur Gründungsversammlung gekommen war, versicherte, dass der neue Verein sich nicht einmischen und keine Befehle erteilen werde.
Im Laufe des Abends wurde aber auch deutlich, dass viele Bad Homburger durchaus der Meinung sind, dass in Sachen Städtepartnerschaften noch Nachholbedarf besteht. So schilderte Albrecht Reuter, der lange Jahre das Schulorchester des KFG leitete, wie schwierig es gewesen sei, mit seinem Orchester in die Partnerstädte zu reisen. «Bei der Stadt fühlte sich niemand zuständig», so Reuter. Ein Dachverband könnte da als Ansprechpartner Abhilfe schaffen.
Gert Schmidt, Mitglied der Europa-Union, hob den völkerverbinden Gedanken hervor und Korwisi wünschte sich einen regeren Austausch von Jugendlichen. All dies und noch viel mehr soll der neue Verein leisten. Der Europa-Gedanke soll gelebt, der multinationale Gedanke gepflegt, die am Boden liegenden Partnerschaften (Marienbad, Bad Mondorf und Chur) belebt werden. Zudem soll der Verein als Bindeglied zwischen den Stadt und den Vereinen fungieren.
Dann wurde es zwischenzeitlich anstrengend – die Satzung wurde bearbeitet, zum Teil Wort für Wort in deutscher Gründlichkeit. Doch am Ende dieses zähen Ringens stand die Unterzeichnung der 17 Paragrafen durch die 32 Gründungsmitglieder.
Völlig unproblematisch verliefen dann die Vorstandswahlen. Die CDU-Stadtverordnete Barbara Jessen («Wir wollen die Menschen neugierig machen auf andere Länder, Städte und Menschen») wurde zur Vorsitzenden gewählt, Ursula Conzelmann und Inge Voßmerbäumer zu ihren Stellvertretern. Komplettiert wird der Vorstand durch Falk Richter (Schatzmeister), Dr. Rudolf Opitz (Schriftführer sowie den fünf Beisitzern Peter Braun, Monika Fassbinder, Dr. Wilfried Haesen, Armin Jonert und Leon Peter Lee.
Aus: Taunuszeitung 09.07.2009

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